Ordnungsbildung und Entgrenzung: Demokratie im Wandel
In: Politologische Aufklärung : konstruktivistische Perspektiven
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In: Politologische Aufklärung : konstruktivistische Perspektiven
In: Politologische Aufklärung - konstruktivistische Perspektiven
Unter dem Sammelbegriff "Konstruktivismus" finden seit geraumer Zeit Theorieansätze in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften verstärkt Beachtung, die von dem Credo ausgehen: "Alles was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt." Damit wird die tradierte Vorstellung zurückgewiesen, dass Erkenntnisakte die externe Realität widerspiegeln und es einen archimedischen Punkt gibt, von dem aus die Welt gedanklich erfasst werden kann. Die Politikwissenschaft tut sich schwer, diesen Epochenumbruch in seiner Tragweite für das Verständnis des politischen Universums zu explizieren. Dieser Band dient einer ersten Sichtung des Spektrums von sozialwissenschaftlichen Forschungsansätzen, die sich das Label "Konstruktivismus" zuschreiben oder denen es zugeschrieben wird, und die politiktheoretischer Natur sind bzw. sich für politiktheoretische Analysen fruchtbar machen lassen. Der Inhalt Sichtung des konstruktivistischen Terrains Exemplarische Vertreter moderner konstruktivistischer Politiktheorien Ideologie und Wahrheit unter konstruktivistischen Vorzeichen Normative Facetten konstruktivistischer Politiktheorien im Anschluss an den Erlanger Konstruktivismus und den Radikalen Konstruktivismus Theorie als Praxis - Konstruktivistische Fallstudien Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Politikwissenschaft Sozial- und KulturwissenschaftlerInnen Die Herausgeberin Dr. Renate Martinsen ist Professorin für Politische Theorie an der Universität Duisburg-Essen
Gegenstand dieser politikwissenschaftlichen Arbeit ist weder die >TexturSchwellenphaseSubjekt< durch seine vorgängige methodologische De-zentrierung im Rahmen einer politi-schen Ethik der Komplexität neue Bedeutsamkeit zuwächst. Wenn man die Konsequenzen aus der Einsicht zieht, daß es keinen fokalen Punkt zur Konstruktion einer universalistischen Ethik-lehre mehr gibt, sondern der Mensch in der säkularisierten Moderne ein Selbst-Experiment dar-stellt, dann werden Reflexionen zu einer Gewissenspolitologie anschließbar an demokratietheore-tische Fragestellungen. Renate Martinsen, derzeit Vertretungsprofessur für Politikwissenschaft an der Universität Kon-stanz. Studium: Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Konstanz; wissenschaftliche Assistentin am Institut für Höhere Studien in Wie ...
In: Reihe Politikwissenschaft Bd. 15
Lit.
World Affairs Online
In: Variationen der Macht, S. 57-74
Die Autorin unternimmt in ihrem Beitrag einen Vergleich der Machtkonzeptionen von Niklas Luhmann und Michel Foucault. Nachdem der Beitrag einleitenden Ähnlichkeiten der beiden verschiedenen Paradigmen zugerechneten Theorien skizziert hat, werden die Machtkonzeptionen Luhmanns (Macht als Kommunikationsmedium) und Foucaults (diskurstheoretische Analyse der Macht) in ihren charakteristischen Zügen vorgestellt und sozialtheoretisch kontextualisiert, um den epistemologischen Boden für den anschließenden Vergleich vorzubereiten. Die Überlegungen sind von der Annahme geleitet, dass der Vergleich der Machtmodelle von Luhmann und Foucault insofern gewinnbringend ist, als die beiden Analysestrategien geeignet erscheinen, gegenseitig ihre "blinden Flecken" auszuleuchten. Vor diesem Hintergrund erfolgen in dem Beitrag abschließend metatheoretische Überlegungen zum Verhältnis der beiden Theorien zueinander. (ICA2)
In: Biopolitik im liberalen Staat, S. 27-52
Zur Verdeutlichung des moralischen Pluralismus und der damit einhergehenden politischen und politiktheoretischen Konsequenzen rückt die Verfasserin humangenetische Ethikkontroversen in den Mittelpunkt. Gegenüber der üblichen dichotomischen Konzeptualisierung der bioethischen Debatte wird hier ein Spektrum unterschiedlicher Bioethikansätze vorgestellt, die sich jeweils an einem eigensinnigen Relevanzkriterium orientieren. Die Rivalität verschiedener Bioethiken lässt sich dabei konzeptualisieren als Kampf um die Definition der menschlichen Natur. Dann wird geprüft, ob und inwiefern politisch-diskursive Regelungen im liberalen Staat zu einer Rationalisierung in normativ umstrittenen Feldern der Technikentwicklung beitragen könnte. Nach der kritischen Erörterung klassischer Diskurskonzepte erfolgt eine alternative post-klassische Deutung des Diskursgeschehens, welche die Problematik der Pluralität gesellschaftlicher Selbstbeschreibung grundlegender ansetzt. Schließlich wird die Frage nach den politiktheoretischen Implikationen einer konstruktivistischen Herangehensweise an bioethische Fragestellungen aufgeworfen, die eine unreflektierte Vermengung von Moral- und Machtfragen disprivilegiert. (ICE2)
In: Zeitschrift für politische Theorie, Band 1, Heft 1, S. 25-49
ISSN: 2196-2103
Trotz des zunehmenden Bedarfs an ethischer Orientierung in der Gegenwart spielt das Gewissen als politisch-gesellschaftlicher Selbstverständigungsterminus kaum mehr eine Rolle. Die Gewissensformel wird öffentlich marginalisiert als Teil einer unverbindlichen Appellationskultur, deren Relevanz allenfalls noch im bloß privaten Bereich anzusiedeln ist. Von politikwissenschaftlicher Seite gibt es dementsprechend keine eingehendere Befassung mit dem Gewissensbegriff. Diese Forschungslücke, so die These, ist symptomatisch für die vorherrschende Inkonsequenz der politischen Ethik, welche die Notwendigkeit einer Aufklärung der Aufklärung zwar erkannt hat, aber bei der erforderlichen Reflexion der Grundbegrifflichkeiten der Disziplin auf halbem Wege stecken bleibt und sich nicht von den Denkmustern des 18./19. Jahrhunderts zu lösen vermag. Die klassischen Diskurse des Gewissens, wie sie mit Bezug auf Kant und Hegel vorgestellt werden, sind dem Paradigma der Allgemeinheit verpflichtet - sie beruhen auf sozio-strukturellen Voraussetzungen, deren Geltungsbasis sich im 21. Jahrhundert bereits seit geraumer Zeit in einem Erosionsprozess befindet. Mittels der Analyse post-klassischer Gewissensdiskurse von Luhmann, Bauman und Foucault lässt sich zeigen, dass das Gewissensphänomen gegenwärtig sehr viel komplexer zu konzeptualisieren ist und einen genuin politischen Charakter aufweist. Plädiert wird schließlich für eine politologische Aufklärung, die die Grenzen des Wissens mit in die Theoriebildung einbezieht: denn Wissen und Ge-wissen sind konstitutiv miteinander verbunden.
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 42, S. 37-69
ISSN: 0032-3470
"Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche spezifische Ausprägung Demokratie in einer Gesellschaft annimmt, deren Öffentlichkeitsbezug wesentlich durch Massenmedien sowie elektronische Medien geleistet wird. Dabei zeigt sich, dass die Konstatierung möglicher Demokratisierungsgewinne bzw. -gefährdungen in der medial geprägten politischen Öffentlichkeit je nach zugrunde gelegtem Demokratiebegriff (liberal, deliberativ, partizipatorisch) und damit korrelierendem Öffentlichkeitsmodell erheblich differiert - die vielschichtigen Konturen der 'Mediendemokratie' lassen sich letztlich nur aus der Warte einer 'Demokratietheorie zweiter Ordnung' angemessen beschreiben. Jenseits kulturpessimistischer Bedrohungsszenarien liegt der konstruktive Sinn der Formel 'Mediendemokratie' darin, eine kommunikative Plattform anzubieten, die unterschiedliche politikwissenschaftliche Anschlussoptionen zulässt und die Debatte in Gang hält." (Autorenreferat)
In: Politik in der Mediendemokratie, S. 37-69
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 55, Heft 4, S. 498-501
ISSN: 0044-3360
In: Forschung und Beratung in der Wissensgesellschaft: das Feld der internationalen Beziehungen und der Außenpolitik, S. 81-116
Vor dem Hintergrund von Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit identifiziert die Verfasserin einen tiefgreifenden soziostrukturellen Transformationsprozess, der sowohl das Wissenschaftssystem als auch das politische System und das Interaktionssystem zwischen beiden erfasst hat ("Demokratisierung von Expertise"). Der Bezug auf das pragmatistische Beratungsmodell inklusive der damit transportierten diskurstheoretischen Implikationen (Habermas) baut auf Prämissen auf, die in der hochkomplexen Gegenwartsgesellschaft nicht gegeben sein müssen. Die Verfasserin entwickelt als Alternative zum Habermasschen Modell ein auf einem erkenntnistheoretischen Konstruktivismus basierendes, systemisches Politikberatungsmodell. Die Implikationen eines solchen Modells werden am Beispiel der Global Governance-Diskussion erläutert. In der komplexen Spätmoderne lässt sich ein Wandel von Form und Funktion der Politikberatung beobachten, der auch zur Herausbildung neuer kommunikativer Politikformen auf transnationaler Ebene geführt hat. Hier kann die Formel der "strukturellen Kopplung" den Beitrag von kommunikativen Formen transnationaler Politikberatung zum Global Governance-Konzept erhellen. (ICE2)
In: Von der Politik- zur Gesellschaftsberatung: neue Wege öffentlicher Konsultation, S. 51-69
Die Autorin zeichnet die gesellschaftlichen Transformationsprozesse nach, die zur Charakterisierung der Spätmoderne als 'Wissensgesellschaft' geführt haben. Dieser Wandel bedingt nicht zuletzt Strukturveränderungen im Bereich 'Politikberatung', die sich unter anderem in der Entwicklung und Etablierung von deliberativen Politikmodellen manifestieren. Diese werden unter dem Aspekt ihres inhärenten Demokratisierungspotenzials untersucht. Es wird die Frage diskutiert, welche Folgen die zunehmend bedeutsame Rolle der (Neuen) Medien für die wissenschaftliche bzw. partizipative Politikberatung impliziert. Dabei wird die These begründet, dass der demokratische Hauptgewinn der neuen deliberativen Politikformen im politischen Management von Komplexität und im Offenhalten der Zukunft für neue Entscheidungslagen besteht. (ICG2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 42, Heft 4, S. 721-723
ISSN: 1862-2860